Bei einem lokalen Befall einzelner Organsysteme kann mit diesen Verfahren oftmals eine sichere und effektive Zerstörung der einzelnen Tumore erzielt werden und somit in dem meisten Fällen eine Chemotherapie pausiert oder eine Operation vermieden/verschoben werden. Hauptsächlich kommen diese Verfahren in der Behandlung von metastasierten Tumorerkrankungen zum Einsatz. Hier stellen Lebermetastasen oder primäre Lebertumore Lungenmetastasen, Lymphknotenmetastasen verschiedenster Tumorarten, jedoch führend Metastasen eines Darmkrebses, die häufigste Indikation dar. Zudem besteht auch die Möglichkeit primäre Tumoren, wie Leberzelltumor (Hepatozellulärer Tumor), Gallengangstumor (Cholangiozellulärer Tumor) oder Nierenzelltumor mit guten Erfolgsaussichten zu behandeln.
Klappbox: Lokalablative Verfahren unter CT-, MRT- und US-Bildführung
Zunächst werden anhand von aktuellen CT und/oder MRT-Aufnahmen (Staging) die Anzahl, Lokalisationen und Größe der Tumore eingeschätzt. Dem Eingriff selbst geht zunächst eine Prüfung der Indikation auf Basis aller vorliegenden Bild- und Therapieverläufe voraus. Dies erfolgt nach intersiziplinärer Absprache mit behandelnden Onkologen, Chirurgen und Strahlentherapeuten, mit dem Ziel den Eingriff in ein sinnvolles, ganzheitliches onkologisches Konzept einzubinden.
Wurde nach einem ausführlichen Aufklärungs- und Beratungsgespräch, Erfassung aller bisherigen Therapiedaten und der interdisziplinären Indikationsstellung die Möglichkeit eines lokalablativen Verfahrens festgestellt, erfolgt die (prä)stationäre Aufnahme auf unsere Station (Station DR7, Haus 8) in der Universitätsklinik der Universität Magdeburg.
Der eigentliche Eingriff erfolgt immer bildgeführt, meist CT - gestützt, alternativ ist auch eine sonographische oder MRT - Führung des Eingriffs möglich. Vorbereitend auf den Eingriff wird ein venöser Zugangsweg angelegt, um eine Gabe von Schmerz- und Beruhigungsmedikamenten vor und während dem Eingriff zu ermöglichen. Die Gabe erfolgt bereits vorbereitend als auch während des Eingriffs angepasst an eventuelle Beschwerden. Die Patienten werden unterdessen kontinuierlich mittels Blutdruck- Puls- und Sauerstoffkontrolle überwacht.
Eine Vollnarkose ist im Regelfall nicht erforderlich, kann aber in bestimmten Situationen notwendig sein. Dies wird im Vorfeld geklärt.
Je nach Größe der Tumoren und Beschwerden der Patienten können innerhalb eines Eingriffs auch mehrere Tumoren abladiert werden. Auch die mehrmalige Wiederholung eines Eingriffs ist unter gewissen Gegebenheiten (klinischer Zustand des Patienten, Laborparameter, onkologisches Gesamtkonzept) unproblematisch möglich.