Die Kardio-CT ist wie jede andere CT eine bildgebende Untersuchung mittels Röntgenstrahlen. Moderne, schnelle CT-Geräte ermöglichen auch eine Darstellung bewegter Strukturen wie des Herzens was bei verschiedenen Fragestellungen hilfreich sein kann.
Cardio-computed tomography (cardio-CT)
Eine Kardio-CT ist besonders geeignet zur Diagnostik bzw. zum Ausschluss einer koronaren Herzkrankheit bei länger bestehenden Beschwerden und stellt hier eine nicht-invasive Alternative zur Herzkatheteruntersuchung dar. Weiterhin ist zur präoperativen Planung vor Herzklappenersatz teilweise eine Kardio-CT notwendig. Außerdem gibt es einzelne spezielle Fragestellungen bei denen eine Kardio-CT noch sinnvoll sein kann oder teilweise als Alternative zur MRT, falls diese nicht möglich ist.
Das Untersuchungsprotokoll wird vorab vom zuständigen Radiologen anhand der Fragestellung festgelegt. Nach einem Aufklärungsgespräch über die möglichen Risiken wird ein Zugang am Arm gelegt für die notwendige Kontrastmittelgabe. Je nach Fragestellung wird während des Gesprächs der Blutdruck und Puls gemessen und ggf. Medikamente zur Herzfrequenzsenkung gegeben. Eine erneute Blutdruck- und Pulskontrolle erfolgt nach Lagerung auf dem Untersuchungstisch, hier kann auch noch einmal ein Medikament zur Senkung der Herzfrequenz gegeben werden. Auf dem Tisch wird je nach Fragestellung auch noch ein Spray zur Gefäßerweiterung unter die Zunge gegeben. Die Untersuchung erfolgt dann wie jede CT-Untersuchung indem der Untersuchungstisch einige Male durch das CT-Gerät fährt, währenddessen muss der Patient teilweise für etwa 10-20 Sekunden die Luft anhalten. Die Untersuchung selbst dauert insgesamt 5-10 Minuten, die Vorbereitung kann jedoch bis zu einer Stunde in Anspruch nehmen.
Eine spezielle Vorbereitung ist nicht nötig. Einzig Phosphodiesterasehemmer wie Sildenafil („Viagra“) sollten 48h vor der Untersuchung nicht eingenommen werden, da Wechselwirkungen zu den bei der Untersuchung verabreichten Medikamenten auftreten können. Alle weiteren Medikamente und Mahlzeiten können normal eingenommen werden. Um die Herzfrequenz nicht unnötig zu steigern empfehlen wir jedoch auf Rauchen und aufputschende Getränken wie Kaffee oder Energy Drinks am Untersuchungstag zu verzichten.
Die Risiken sind dieselben wie bei jeder weiteren CT-Untersuchung. Hinzu kommt lediglich in manchen Fällen die oben beschriebene Medikamentengabe, diese können sehr selten allergischen Reaktionen oder Blutdruckabfälle auslösen. Da die Medikamente vorübergehend zu Müdigkeit führen können, wird empfohlen im Anschluss nicht mit dem PKW zu fahren.
Als nicht-invasive Maßnahme ist die Untersuchung in der Regel für den Patienten angenehmer als eine Herzkatheteruntersuchung und sie ist schneller als eine Kardio-MRT. Insbesondere zum Ausschluss einer koronaren Herzkrankheit ist die Kardio-CT exzellent geeignet und bietet als einziges Verfahren eine prognostische Aussage bezüglich des zukünftigen Risikos eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln.
Wenn eine koronare Herzkrankheit nachgewiesen wird ist aufgrund der fehlenden Interventionsmöglichkeit eine anschließende Herzkatheteruntersuchung nötig. Es kann zudem selten passieren, dass die Kardio-CT trotz sorgfältiger Planung nicht auswertbar ist, insbesondere bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen.
Für einen qualitativ hochwertigen Befund ist eine genaue Fragestellung und Angaben zum klinischen Hintergrund von entscheidender Wichtigkeit. Hierzu zählen nicht nur die Verdachtsdiagnose, sondern auch auffällige Laborwerte, relevante Vor-Operationen, Vorbefunde etc. Eine Orientierung ob eine Kardio-CT bei Ihrem Patienten sinnvoll ist, geben z.B. die Leitlinien zum chronischen Koronarsyndrom der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie von 2019 (https://academic.oup.com/eurheartj/article/41/3/407/5556137, hier insbesondere die Punkte 3.1.4 und 3.1.5). Außerdem sollte auf der Anforderung Name und Telefonnummer des anfordernden Arztes für evtl. Rückfragen leserlich notiert sein.